Ostara – Die Frühlings-Tag-und Nachtgleiche

Die jugendliche Frühlingsgöttin Ostara schreitet anmutig über die Wiesen. Wo ihr Fuß hinfällt, sprießen bunte Blumen. Sie hat den Winter besiegt! Nun ist das Gleichgewicht der Kräfte wieder hergestellt. Das Licht bringt sie uns, die schöne Ostara – Göttin der Morgenröte und der Fruchtbarkeit. Und ihre Hasen, das pure Leben, die hinter ihr ausschwärmen und die Ostereier verstecken: Die Keimzellen für alles Neue, das sich im Licht der Sonne entfalten darf.

In dieser kurzen Geschichte ist eigentlich schon alles gesagt – Alle wesentlichen Aspekte symbolisch angeklungen. Das ist das Schöne an „mythischen“ Geschichten. Sie sind so präzise in ihrer Darstellung und so aussagekräftig. Und vermitteln so viel mehr als eine Aufzählung einiger Attribute und Symbole. Es ist ganzheitlicher greifbar.

Gerade um diese Greifbarkeit geht es in der schamanischen Praxis. Man könnte sagen, es geht darum, eine persönliche Geschichte daraus zu machen. Die Räume dazwischen mit einzubeziehen.

Was hast du für ein Bild von „Ostern“, Ostara oder der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche? Welche Bilder, welche Erinnerungen klingen an? Vielleicht willst du dir kurz Zeit nehmen und dir ein eigenes Bild machen, was ein Frühlingsfest für dich bedeutet. Bevor du weiter liest und die ganzen Informationen aufnimmst.

Wenn ich über den Jahreskreis und seine Feste schreibe, will ich dir damit immer den einen Impuls geben: Wie ist es für dich?

Frühlings Tag-und Nachtgleiche

Als astrologischer Jahresbeginn ist die Frühlings Tag-und Nachtgleiche der Moment, an dem Tag und Nacht genau gleich lang sind. Es ist also ein Zeitpunkt des Gleichgewichtes zwischen Hell und Dunkel. Die dunkle Jahreszeit ist abgeschlossen. Der innere Prozess beginnt jetzt im Außen zu wachsen. Ab jetzt werden die Tage länger sein als die Nächte. Für ein halbes Jahr lang – der hellen Jahreszeit. Bis zur Sommersonnwende werden sie zudem für ein viertel Jahr immer länger. Wir gehen also in das Quartal über, in dem die Energie stetig ansteigt. Die Sonne wird immer kräftiger und die Natur erwacht zu voller Blüte. Das Leben kehrt sich nach außen und wird aktiv und gesellig. Wir dürfen uns also auf eine ansteigende Wärme und Energie freuen.

Das ist sozusagen das Ei, das Ostara uns schenkt.

Energetisch steht für mich der Wechsel von der dunklen in die helle Jahreszeit im Fokus. Das bedeutet der Wechsel von der „inneren“ Entwicklung zur „äußeren“. Dieser hat sich im Jahreskreis ja sorgfältig angebahnt und wird in der kommenden Zeit deutlich spürbar. In den Aspekten von Erleichterung, Erholung und Neubeginn ebenso wie in Beschleunigung, Inspiration und Wachstum.

Je nach dem, wie tief dich dein Prozess in der dunklen Jahreszeit geführt hat und wie gut du in den ersten Schritten schon Fuß fassen konntest, darfst du also die Erleichterung feiern und das Alte nochmal ganz bewusst anschauen und los lassen, oder dich ins aufblühende Leben stürzen und dem Hasen folgen.

Rituale schaffen Bewusstsein auf allen Ebenen

Ein rituelles begehen des Frühlingsanfangs hilft, vollständig in der neuen Zeitqualität anzukommen. Es aktiviert den Körper, den Geist und die Seele. Die wahrscheinlich schönste und einfachste Lösung ist, ein entsprechendes Fest zu besuchen. Willst du aber mit einigen Freunden oder für dich selbst ein kleines Ritual machen, hier ein paar Inspirationen:

Rituale um Ostara

– Ostergebäck

– Ostereier bemalen (Eine Keimzelle gestalten, mit Leben erwecken)

– Ostereier verstecken (Sähen und Schenken)

– Ostereier suchen (Segen empfangen)

– Räuchern

– Aufhängen von bunten Bändern und bunte Dekorationen

– Osterwasser holen (Wasser dass am 21.03. geschöpft wird soll länger haltbar sein und besondere Kraft enthalten)

– Eine Dankesgabe geben

– Bewusst Osterkleidung tragen

– Den Winter bewusst vertreiben bzw. Frieden schließen

– In die Natur gehen und den Segen des Lichts empfangen

– Ein Osterfeuer anzünden oder besuchen

– Scheiben schlagen (Die glühenden Scheiben repräsentieren das Rad der Sonne)

– Feldweihe

Damit lade ich dich ganz herzlich ein, Ostara dieses Jahr ganz bewusst zu begehen. Im Großen wie im Kleinen. All-ein oder gemeinsam. Ausgiebig oder als Ankommen im Feierabend.

Erinnerst du dich noch an meine Frage zu Anfang? Nach deinem eigenen Bild zum Frühlingsfest? Vielleicht willst du jetzt darauf zurück kommen. Es noch ein wenig ausschmücken, mit einem schönen Ritual unterlegen?

Ich wünsche dir ein wunderbares Ostara.

Herzlich,

dein Manuel

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