Das Mond-Ritual „Die Würdigung der kleinen Schritte“

Der Mondzyklus rund um Voll- und Neumond ist in schamanischen Kreisen sehr beliebt und generell leicht zugänglich. Mondkalender sind schon lange im Mainstream angelangt und berühren auch Menschen, die sich sonst nicht weiter mit Zyklen, Zeitqualität oder Astrologie befassen.

Zur Zeit des Vollmondes versammeln sich unzählige Menschen rund um den Globus und bilden Vollmond-Gruppen und Trommelkreise.

Der Mondzyklus ist jedoch nicht nur zu Vollmond präsent, sondern wirkt den ganzen Monat über auf uns. Die Gezeiten, vor allem in Nord- und Ostsee, demonstrieren eindrucksvoll welche Kraft der Mondzyklus in sich birgt, wenn die Bewegung unseres Trabanten abermillionen Tonnen von Meerwasser bewegt.

Vollmond und Neumond bilden dabei die wichtigsten Fixpunkte. Jeder kennt das, wenn der Nachtschlaf bei Vollmond unruhig wird, Menschen vergesslich werden oder gereizt. Das geht sogar soweit, dass Menschen sich bei Vollmond in Wölfe verwandeln sollen – das Wissen um die Kraft des Vollmondes ist tief in der Kultur verankert. Zu Neumond fällt dann schon wieder gar nicht so viel ein. Vielleicht das es eine besonders dunkle Nacht ist. Das zeigt wie viel Wissen über den Mond-Zyklus bereits verloren gegangen ist.

Dabei lässt sich wunderbar einfach mit dem Mondzyklus arbeiten. Wer keine Zeit oder Lust hat sich durch die entsprechende Literatur zu lesen kann sich dieser Kraft auch ganz praktisch nähern. Zum Beispiel mit dem hier beschrieben Ritual. Aber bleiben wir noch kurz bei den Mondphasen.

Zu Vollmond steht der Mond offensichtlich in seiner vollen Kraft! Das Licht der Mondin, wie gerne gesagt wird, scheint silbern und sanft auf die ruhende Erde. Dem Mond werden in spirituellen Kreisen weibliche Eigenschaften zugeschrieben, steht er doch „Vater Sonne“ entgegen, die vor männlicher Kraft strotzt. Die Aspekte des Mondes sind die Emotionen und das Unbewusste, Mondlicht wird als sanft und heilend wahrgenommen. Das Element des Mondes ist das Wasser, das ebenfalls mit Emotionen und Weiblichkeit in Verbindung gebracht wird. Die Energie der Sonne ist hell, bewusst, klar und zielstrebig. Männliche Qualitäten also. Das Element der Sonne ist das Feuer.

Zu Vollmond ist also das Unbewusste besonders herausgestellt, die Emotionen und die Dynamik des Fließens. Das passt wunderbar zur Arbeit mit der Geistigen Welt, die ja auch in einem Raum statt findet, der uns oim Alltagsbewusstsein kaum zugänglich ist.

Nach dem Vollmond gehen wir über in die abnehmende Mondphase. Für die nächsten zwei Wochen tritt das Licht des Mondes zunehmend in den Schatten, bis schließlich die berühmte Sichelform erreicht wird. Schließlich ist der Mond zu Neumond gar nicht mehr zu sehen.

Diese abnehmende Qualität lässt sich wunderbar nutzen um Altes, das nicht mehr in unser Leben gehört, los zu lassen. Das geschieht unterbewusst, ganz in der Qualität der Mondin. Deshalb benötigen wir auch einen speziellen Zugang, um diese Kraft nutzen zu können – denn das Unterbewusste folgt nicht den Regeln die wir aus dem Alltag kennen. Viel eher bewegen wir uns im Raum der Nicht-alltäglichen-Wirklichkeit, die im Verborgenen Einfluss auf unser Leben hat. Der Schlüssel, um Zugang zu diesen Kräften zu gewinnen, ist das setzten einer klaren Absicht, gepaart mit einem Akt des Loslassens und des Vertrauens. Also geht es an Vollmond darum, in sich zu gehen und sich ehrlich zu fragen, was wir in dieser Mondphase loslassen wollen. Was nicht mehr in unser Leben passt. Was uns daran hindert, ins Fließen und ins Vertrauen zu kommen. Besonders effektiv kommen wir dem auf die schliche, wenn wir dabei den Rat der geistigen Welt einholen. Zum Beispiel durch eine schamanische Reise. Mit einer klaren Absicht und im Vertrauen übergeben wir das, was wir loslassen wollen dann der geistigen Welt, damit der Prozess in Gang kommen kann. Neben dem Element Feuer, dem Spezialisten für Transformation und Umwandlung, ist auch das Element Wasser als Mondelement dafür sehr geeignet. Wenn du dir klar bist, was du loslassen willst, schreibe es einfach auf ein Blatt Papier und übergib es der geistigen Welt. Indem du das Papier in Dankbarkeit und Demut verbrennst (Feuer) und dem Wasser übergibst (es gibt spezielles Papier, dass komplett abbaubar ist und sich im Wasser vollständig auflöst). In Anlehnung an das Vollmond-Feuer ist Feuer zu Vollmond und Wasser zu Neumond besonders geeignet. Übergeordnet ist das Einbinden der geistigen Welt ausschlaggebend.

Nach dem Neumond beginnt dann die zunehmende Mondphase. Wir sind am Punkt der größten Dunkelheit angekommen. Der Mond ist für eine Nacht „gestorben“ und ein neuer Zyklus beginnt. Neumond steht symbolisch für Neuanfang, für Aufbau. Die perfekte Zeit also, um neue Impulse in unser Leben einzuladen, damit sie sich mit der zunehmenden Mond-Energie aufbauen und integrieren dürfen. Auch hier können wir die Kraft der Dunkelheit, des Ungesehenen, nutzen. Die kraft der Leere. Denn das Nichts, die Leere, ist das Symbol für unser unerschöpfliches Potential. Hinter der Form, die wir erkennen, stecken alle Möglichkeiten. Mit diesem Potential dürfen wir uns verbinden und die Frage stellen: Was darf ich zur zunehmenden Mondphase in mein Leben einladen? Auch hier dürfen wir die geistige Welt befragen. Es liegt an dir, dich zu fragen was in der vollkommenen Dunkelheit deine Quelle der Inspiration ist. Gib dich Ihr hin. Schreibe deinen Impuls auf einen Zettel und übergebe Ihn der geistigen Welt. Dem Geist des Wassers, welcher deinen Wunsch dann in dein leben fließen lassen kann.

Um deine ersten Erfahrungen zu sammeln gebe ich dir einen kleinen Ritualablauf an die Hand. Ich lade dich ein, damit zu experiementieren! Verfeinere das Ritual im Laufe der Zeit, um es zu deinem persönlichen Ritual zu machen!

Ritualablauf

  • Baue dir einen kleinen Altar auf. Archetypische sind die 5 Elemente (Erde, Feuer, Wasser, Luft, Aether), deine Ahnen und deine persönlichen Hilfsgeister symbolisch vertreten.
  • Nimm ein wenig Wasser und reinige dich symbolisch, z.B. indem du etwas Wasser über deinem Kopf versprenkelst oder dein drittes Auge benetzt.
  • Beginne zu trommel oder zu rasseln und eröffne deinen Heiligen Raum
  • Gehe in dich und Prüfe, was du zu Vollmond loslassen oder zu Neumond einladen willst. Wenn du die Zeit hast, lass dich durch eine schamanische Reise von der Geistigen Welt führen.
  • Schreibe das, was du loslassen oder einladen willst auf einen kleinen Zettel. Zum loslassen kannst du den Zettel verbrennen (mit Hilfe des Feuergeistes transformieren). Zum Einladen kannst du es einem fließenden Gewässer übergeben (benutze hierfür am besten spezielles Papier, das sich vollständig auflöst).
  • Bedanke dich bei der Geistigen Welt und schließe den Heiligen Raum

Als letzte Anmerkung noch etwas Wichtiges

Das Ritual heißt: Die Würdigung der kleinen Schritte. Nicht um sonst! Überfordere dein unterbewusstes nicht. Sei bescheiden. Ein Mondzyklus ist nicht lang, ein halber noch kürzer. Wahre Veränderung geschieht über Zeit, über viele kleine Schritte. Wenn du zu große Schritte machst wird du schnell erschöpft und frustriert sein! Deshalb gehe langsam, aber stetig!

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg.

Die Geistige Welt ist immer an deiner Seite, alles was du tun musst ist, Sie in dein Leben zu lassen!

Herzlich,

Manuel

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