Der schamanische Jahreskreis – Archetyp zyklischer Prozesse

Seit jeher ist der Mensch den Naturkräften gegenüber gestellt. Erde, Feuer, Wasser und Luft, aber auch wilden Tieren und dem Wandel der Jahreszeiten. Sie alle sind heilsam und zerstörerisch zugleich.

Naturspiritualität entsteht aus dem Respekt vor und der Verbindung mit diesen Kräften. Denn all diese Kräfte bilden gemeinsam die Natur, und somit einen großen teil unserer Umwelt. Natürlich ist nicht nur die Natur beseelt, auch Gegenstände, soziale Strukturen u.s.w. haben ihren Geist.

Der Jahreskreis ist mehr als ein Kalender. Er ist ebenso eine Anleitung, ein Prinzip. Als voller Zyklus beschreibt er die Entwicklungsschritte in einem natürlichen, zyklischen Prozess. Wenn wir uns mit dem Jahreskreis beschäftigen verinnerlichen wir dieses „Schöpfungsmuster“ und entwickeln automatisch neue Verhaltensweisen.

Mit dem Wissen über die Phasen des Jahreskreises können wir viel über Energien lernen. In dem die Phasen im Spirituellen Abend in Ihren Aspekten beleuchtet werden kannst du für dich einen Abgleich mit deiner Alltagsrealität vornehmen. Wo findest du Hinweise oder Bestätigung, was begegnet dir im Leben? So schärfst du deine Aufmerksamkeit.

Der Jahreskreis ist übrigens kein starres, dogmatisches Konstrukt. Viel eher ist er an die Geographie und die Umweltbedingungen, den Lebensraum angelehnt. Letztendlich geht es auch um deinen eigenen Jahreskreis, die Aufforderung für dich, hinzusehen was die Phasen für dich bringen und was du brauchst, um im Einklang zu sein. Denn jeder Mensch hat eine eigene Energiesignatur und reagiert deshalb individuell auf universelle Energien.

Im Jahreskreis ist das Jahr durch die Jahreskreisfeste in acht unterschiedliche Phasen geordnet. Die Feste richten sich nach dem Lauf von Sonne und Mond. Neben den Sonnwenden und Tag- und Nachtgleichen, die den Sonnenzyklus repräsentieren, werden mit Imbolc, Beltane, Lugnasad und Samhain auch vier Mondfeste gefeiert.

Die Sonne repräsentiert den (über)bewussten, männlichen, und zielstrebigen Aspekt der Schöpfung. Der Mond den weiblichen, unterbewussten und empfänglichen Aspekt.

Beginnend mit Yule, der Sommersonnwende, welche den kürzesten Tag und die längste Nacht darstellt, entfaltet sich der Entwicklungsprozess des Lebens in acht Stufen:

1. Samenlegung und Schwangerschaft (Geistige Geburt und Manifestation)

2. Geburt und Ankommen in der Welt (Physische Geburt und Ankommen)

3. Kindheit und aufblühen

4. Mündigkeit und Fruchtbarkeit

5. Reife und Lebensfreude

6. Einkehr und Erntezeit

7. Erntedank und Reinigung

8. Sterben und Rückkehr zu den Ahnen

All diese Phasen haben Ihre Zeit und Ihren Platz im Zyklus, sind gleichberechtigt und wertvoll. Übergeordnet gibt es eine helle Jahreszeit, die von den nach außen gerichteten Phasen des Wachstums gebildet wird, und eine dunkle Jahreszeit, die von den Phasen des Vergehens und nach innen Kehrens gebildet wird.

So klingen im Jahreskreis alle wichtigen Themen des Lebens wieder, geordnet im lebendigen und steten Rhythmus der Natur. Über die schiere Zeit, die ein Jahreszyklus ein nimmt, lehrt uns der Jahreskreis auch, in größeren Zyklen zu denken und Distanz zum Alltagsgeschehen zu finden.

Ich wünsche dir viel Spaß beim entdecken des schamanischen Jahreskreises.

Sprich mich an wenn du dir Gemeinschaft und Begleitung auf diesem Weg wünscht.

Herzlich,

dein Manuel

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